Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Sonntag, 24. August 2014

Färbeexperimente mit Ecoprint


Diese Ecoprint-Geschichte lässt mich einfach nicht los und so habe ich mich noch einmal daran versucht. Bei der Firma Jeromin habe ich zwei Beizen bestellt: Eisensulfat und Kupfersulfat. Ich war dann allerdings zunächst sehr erschrocken, denn Kupfersulfat ist gefährlich für Wasserorganismen. Da hätte ich mich besser vorher informieren sollen! Allerdings findet sich nirgendwo ein Warnhinweis diesbezüglich.
Nach einiger Internetrecherche hatte ich mich dann aber wieder beruhigt, denn Kupfersulfat wird natürlich auch im Gartenbau als Spritzmittel eingesetzt und findet sich in vielen Rasendüngern als Moosbekämpfungsmittel. Wohl fühle ich mich zwar immer noch nicht, aber die große Angst, ich könnte durch Auskippen in den Abfluß unseren Bach oder die Kläranlage schädigen, hat sich etwas gelegt. Die Menge, die ich zum Beizen verwende, ist extrem gering und ich werde das Färbe- und Beizwasser meinen Gartenpflanzen als sanften Dünger zuführen. Wobei dann auch meine Toleranzschwelle für Chemie im Garten völlig ausgereizt ist!!

Aus lauter Respekt vor dem Kupfersulfat habe ich zunächst mit der harmlosen Eisenbeize experimentiert:


Eingeweicht hatte ich einen gefilzten Wolle-Seidenschal und Baumwollnessel. Beides habe ich für gut eine Stunde im heißen Wasser ziehen lassen. Leider nahm der Stoff sofort eine bräunliche Farbe an, vermutlich hatte ich die Beize zu hoch dosiert?
In der Zwischenzeit sammelte ich mit meiner jüngsten Tochter (neben Äpfeln und Zwetschgen, die aber nicht zum Färben dienten...) verschiedene Blätter:



Diese wurden mit dem Stoff in ein festes Päckchen geschnürt und eine halbe Stunde im Dampf fixiert. Die nächsten beiden Fotos zeigen das Päckchen vorher und nachher:




Nach dem Dämpfen sieht es schon ganz verheißungsvoll aus!
Und nun: das Auspacken!!!


Hier Details des Ergebnisses:
Die grünlichen Abrücke stammen vom Schilf. Leider sind sie nach dem Auswaschen völlig verschwunden. Ich weiß nicht, wie man sie dauerhaft fixieren kann.


Am besten kamen die Blätter des Essigbaums zur Geltung. Die anderen Blätter haben sich nur sehr zart abgedrückt. Vermutlich war auch meine Verschnürung zu locker.



Hier nochmal die Schilfabdrücke vor dem Auswaschen:


Und weil mir das alles farblich gar nicht gefiel, habe ich den Schal mehrmals überfärbt. Unter anderem auch mit Ölpastellkreide, die dann in den Stoff gebügelt wird.


Die erste Färbung hat einfach nur furchtbar ausgesehen! Also nachmals eine Tablette Ostereierfarbe aufgelöst und vier Minuten in der Mikrowelle fixiert, die ausgebeulten Ränder begradigt und so sieht der fertige Schal nun aus:








Nach wie vor sehen die Abdrücke des Essigbaumes einfach toll aus, vor allem auf der Seide. Auf den Wollabschnitten kommt es leider gar nicht gut raus. Das heißt: weiterexperimentieren!

Farbenfrohe Grüße,

Petra




 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen